Die Entscheidung, ein Tier aus einem anderen Lebensraum ein neues Zuhause in Deutschland zu geben, will wohlüberlegt sein. Im Sinne eines verantwortungsvollen und sachkundig durchgeführten Auslandstierschutzes ist es wichtig, sich vorab kritisch mit diesem Thema auseinander zu setzen und seriös zu informieren. Und Sie dürfen das eigentliche Ziel, die Unterstützung vor Ort, nicht aus den Augen verlieren, was der Deutsche Tierschutzbund wie folgt formuliert:

„Um die Straßentierproblematik langfristig und tierschutzgerecht zu lösen, gilt es, das Prinzip ‚Fangen, Kastrieren, Freilassen‘ anzuwenden und die Bevölkerung für einen sorgsamen Umgang mit Tieren zu gewinnen.“

Das macht deutlich, dass Hunde tatsächlich nur im begründeten Einzelfall nach Deutschland importiert werden sollten. Und der Import von Katzen ist noch kritischer zu betrachten. Das Allerwichtigste aber ist: Wenn Sie sich im Urlaub in eine ausländische Fellnase verlieben, sollten Sie den Vierbeiner keinesfalls kurzerhand ins Auto packen und mitnehmen. Wenden Sie sich zunächst an einen örtlichen Tierschutzverein, der eine Auffangstation oder Pflegestelle betreibt. Dort kann das herrenlose Tier unterkommen, bis das weitere Vorgehen entschieden wird. Auch in Deutschland gibt es Vereine, die Ihnen ein Haustier aus dem Ausland vermitteln können. Achten Sie darauf, dass es ein gemeinnütziger Verein ist, der über die erforderliche Genehmigung für den Tierimport verfügt und eine transparente Website mit vollständigem Impressum betreibt.

Wichtig zu wissen:

  • Die gesetzlichen Bestimmungen für Tiertransporte variieren je nach Herkunftsland. Für EU-Mitgliedsstaaten gilt im Allgemeinen bei Grenzübertritt ein Mindestalter von 15 Wochen, eine Microchip-Kennzeichnung und das Vorliegen eines EU-Heimtierausweises als verpflichtend. In dem Ausweis müssen eine gültige Tollwutimpfung, die Microchip-Transpondernummer und eine nicht mehr als 24 Stunden zurückliegende tierärztliche Untersuchung vermerkt sein. Das Tier muss via TRACES bescheinigt gemeldet sein.
  • Beim Tiertransport sind Pausen- sowie Fütterungs- und Tränkzeiten einzuhalten.
  • Für die Transportbehältnisse sind – aufgeschlüsselt nach Größe des Tieres – konkrete Maße vorgegeben.
  • Eine seriöse Übergabe erfolgt durch Tierheime oder Pflegestellen, nicht auf Parkplätzen oder ähnlichem.
  • Lassen Sie sich über Gesundheitszustand, die erfolgte Gesundheitsprophylaxe und mögliche Reiseerkrankungen ausführlich informieren.
  • Geben Sie sich und dem Tier ausreichend Zeit einander kennenzulernen, bevor es bei Ihnen einzieht.
  • Schließen Sie einen offiziellen Vermittlungsvertrag ab.